Dauerausstellungen

Gommeraner Geschichte zum „Anfassen“

Die Ausstellungsräume des Heimatverein sind in vier Themenbereichen gegliedert:

Im ersten Raum wird die Entwicklung der Stadt Gommern präsentiert, von den Funden erster Tonscherben, über die Entwicklung der Wasserburg bis hin zu Broschüren und die erste bekannte komplette Chronik, geschrieben von Emil Meyer im Jahre 1897. Eine Liste aller bisheriger Amtmänner bzw. Bürgermeister komplettiert den Eindruck.

Handwerk und Gewerbe der Stadt Gommern wird im zweiten Raum dargestellt. Die hier gezeigten Exponate stammen alle aus dem Fundus Gommeraner Handwerker.

Verschiedene Exponate, dass das vielfältige Handwerk in der Stadt Gommern dokumentiert.
Handwerk in Gommern.

Der dritte Raum bleibt den wechselnden Sonderausstellungen vorbehalten. Diese Sonderausstellungen haben Bezug zur Gommeraner Geschichte und werden oftmals mit Ausstellungsgegenständen bestückt, die uns leihweise zur Verfügung gestellt werden. Diese gehen nach Ende der Sonderausstellung wieder an die Besitzer zurück.

Den viertem Raum haben wir dem Wirken von Samuel Hahnemann gewidmet. Er war Homöopath und hat fast drei Jahre in Gommern praktiziert.

Exponate des Wirkens Samuel Hahnemanns in Gommern.
Zur Erinnerung an Samuel Hahnemann.

Erdöl-Erdgas Gommern

In Kooperation mit der Stadt Gommern bietet der Heimatverein seit Juli 2020 an, im Rahmen seiner Ausstellungsbesichtigung (jeder erste Sonntag im Monat 15 bis 17 Uhr) auch die Zeitzeugenausstellung zur Geschichte des Kombinates Erdöl-Erdgas Gommern im Rathaus II zu besichtigen.

Das ehemalige DDR-Kombinat war während seines 30-jährigen Bestehens von 1960 bis 1990 ein gefragter Partner, um Lagerstätten von Erdöl und Erdgas zu erschließen. Der Ursprung geht jedoch auf das Jahr 1951 zurück. Die Regierung der DDR legte in ihrem 5-Jahresplan zur Entwicklung der Volkswirtschaft 1951 – 1955 Investitionsschwerpunkte fest, die auch den Aufbau des VEB Ausrüstungen Gommern beinhalteten. Das führte soweit, dass in Mecklenburg-Vorpommern die damals tiefste Bohrung in Europa abgeteuft werden konnte. Der Stammbetrieb in Gommern war zugleich der größte Arbeitgeber in der Stadt und beherbergte das Zentrale Reparatur- und Ausrüstungswerk (ZRAW), das Forschungsinstitut (FIEE) und weitere geologische Betriebe.

Liebevoll gestaltete Schautafeln und zahlreiche Exponate verdeutlichen die Entwicklung des Industriezweiges Erdöl-Erdgas Gommern. Während der Öffnungszeiten stehen Kurt Stach und Gerhard Flögel, die selbst jahrelang im ZRWA tätig waren, als Ansprechpartner zur Verfügung.

Wie sind wir zu „Benno, dem Bohrmeister“ gekommen?
Anfang Mai dieses Jahres schrieb mich per E-Mail ein Herr Dieter Sternkopf aus Kitzingen an. Anhand der Homepage hat er vom Heimatverein und der Zeitzeugenausstellung erfahren. Herr Sternkopf war 1974 im Rahmen seiner Ausbildung mehrere Monate in Gommern bei Erdöl-Erdgas. Er fragte an, ob wir die Arbeitskleidung haben möchten. Er hat diese auf dem Dachboden gefunden. Da noch unbenutzt, könnte diese als Ausstellungsobjekt dienen. Ich habe natürlich gesagt, dass wir diese nehmen. Herr Sternkopf war dann Mitte Mai in Gommern und hat sich die Zeitzeugenausstellung und unsere Ausstellung im Heimatverein angesehen. Dabei hat er uns diese Bekleidung übergeben. Da fiel zum ersten Mal der Name Benno und Herr Sternkopf hat dann „Benno, der Bohrmeister“ draus gemacht. Das hat mir so gut gefallen, dass wir dies übernommen haben.

Benno der Bohrmeister

In der Folgezeit sind mir beim Kramen in den Archiven im Keller die Schaufensterpuppen eingefallen. Eigentlich war Herr Flögel nicht so sehr begeistert die Bekleidung einer dieser Puppen anzuziehen. Aber am 14.08.2022 war Herr Steinkopf wieder, diesmal mit seiner Familie und Freunden in Gommern und er war auch der Meinung, dass diese Bekleidung sich gut an einer Schaufensterpuppe machen würde. Kurzerhand habe ich mich mit Herrn Flögel getroffen und wir haben der Schaufensterpuppe diese Sachen „angezogen“. Das war ganz schön schwierig, da diese Puppe in Armen und Beinen nicht beweglich ist.
Am 04.09.2022 ist in der Zeit von 15 bis 17 Uhr die nächste Ausstellungsöffnung, da kann „Benno“ bestaunt werden.