Prof. Dr. Michael Scholz, Professor für Archivwissenschaft am Fachbereich Informationswissenschaften der Fachhochschule Potsdam, informierte die Mitglieder des Heimatvereins und zahlreiche Gäste im Rahmen seines Vortrags über das Erzstift Magdeburg und das Jerichower Land im 16. und 17. Jahrhundert. Die Veranstaltung fand am 23. Februar 2024 um 18 Uhr in der Versammlungsstätte, Fuchsbergstraße statt. Gekommen waren 49 Personen, die über eine Stunde den Ausführungen folgten und anschließend Fragen stellten.
Professor Scholz begeisterte als Archivar und Wissenschaftler. Foto: K. Gust
In dem Vortrag wurde das historische Herrschaftsgebiet der Erzbischöfe von Magdeburg vorgestellt , zu dem der größte Teil des heutigen Jerichower Lands im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit gehörte. Ein Schwerpunkt lag dabei auf der Verwaltung eines frühneuzeitlichen Territoriums.
Ergänzend zu der bestehenden Edition hat der Heimatverein Gommern einen neuen „Bildband über Straßenzüge, Kirchen, Wohnhäuser, Institutionen und öffentliche Kunst“ aufgelegt. Anlässlich des Jubiläums 1075 Jahre Gommern wurde die Idee geboren, einen neuen Bildband über die Geschichte der Stadt aufzulegen. An der technischen Umsetzung beteiligte sich der Stadtrat mit einem finanziellen Zuschuss.
Der vierte Bildband über Gommern ist da! Foto: Thomas Schäfer
Auf insgesamt 56 Seiten wird tief in die Geschichte Gommerns eingetaucht. Das besondere: Auf jeweils einer Doppelseite werden historische Ansichten vorgestellt und mit kurzen aber präzisen Texten angereichert. Das die Stadt gerade im Sommer durch den Kulk über einen Anziehungspunkt für Badelustige verfügt ist weithin bekannt. Aber wussten Sie, dass es am Standort der heutigen Seniorenresidenz nahe des Bahnhofs ein zusätzliches Freibad gab?
Der Bildband ist zum Preis von 15 Euro im Heimatverein Gommern und der Stadtinformation Gommern erhältlich. Auf Wunsch erfolgt gegen Vorkasse auch die Zusendung (18 Euro). Melden Sie sich gern per E-Mail: https://heimatverein-gommern.de/kontakt/
Am 10. November 2023 lud der Heimatverein Gommern zu einem Vortrag über das Fürstengrab von Gommern in die Begegnungsstätte am Volkshaus ein. Der Referent, Matthias Becker, vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt informierte in einem einstündigen Vortrag über das 1990 am Gerstenberg bei Gommern entdeckte germanische Fürstengrab.
Der Einladung folgten 94 Personen aus Gommern und Umgebung. Anhand zahlreicher Grafiken und Fotos informierte Herr Becker über den Fund, seine Besonderheiten und die Einordnung anhand von vergleichbaren Funden in Europa. Das man dort viele exklusive Grabbeigaben von erheblichen Wert fand, ist allgemein bekannt. Aber das die Archäologen derart präzise arbeiteten, dass eine Goldmünze im Mund des Leichnams, der bis auf einen Teil des Oberkiefers zersetzt war, nachgewiesen werden konnte überraschte die Anwesenden. Auch die Informationen, dass man einen Klappdreifuß zur Aufnahme einer kleinen Tischplatte sowie ein Spielbrett nebst Spielsteinen in unterschiedlichen Farben und Größen fand, sorgte für Überraschung. Im Anschluss an seinen Vortrag stand der Referent für Nachfragen zur Verfügung, von denen zahlreiche Gäste Gebrauch machten.
Am 17.09.2023 um 8.00 Uhr trafen sich alle, die sich bereit erklärt hatten beim Hoffest zu helfen. Es ging auch gleich los. Jeder wusste, was zu machen war. Der Himmel war zwar noch etwas bewölkt. Aber es war warm und gegen 11.00 Uhr kam dann die Sonne raus und heizte uns ordentlich ein. Der Bürgermeister Jens Hünerbein und die Vorsitzende des Heimatvereins, Karin Gust, eröffneten das Hoffest, das in diesem Jahr schon zum 15. Mal stattfand. 2023 stand das Hoffest ganz im Zeichen von „1075 Jahre Gommern“. Damit reiht es sich in den großen Reigen der Veranstaltungen ein, die im Zeichen dieses Jubiläums stehen.
Im vorigen Jahr radelte Jens Hünerbein mit einem alten gelben Postrad auf den Hof. In diesem Jahr war Motorisierung angesagt, er fuhr mit einem alten Motorrad der Marke MZ auf den Hof. Dass es losging war nicht zu überhören, denn die Samba-Trommler der Gruppe „El Ab Surdo“ ließen den Boden beben. Der Kalender von 2024, wieder in Regie des Heimatvereins hergestellt, erfreute sich großer Beliebtheit und der erste Schwung von 100 Stück war schnell verkauft. Aber keine Angst, es sind nochmal 100 Stück nachbestellt.
Die alte Scheune wurde in diesem Jahr in den Programmablauf mit einbezogen. Der Heimatverein hatte alte Filmaufnahmen, zum einen vom deutschen Rundfunkarchiv besorgt, zum anderen stellten Privatpersonen diese zur Verfügung. Jeder der wollte konnte sie in der Scheune ansehen. Die Plätze waren ständig besetzt und alle fanden die etwa 1 h und 30 min Filmvorführung eine gelungene Idee. Zahlreiche Vereine ließen es sich nicht nehmen, sich zu präsentieren. Neu war in diesem Jahr der MSC Gödnitz, der es sich zur Aufgabe gemacht hat zum einen daran zu erinnern, dass in den sechziger Jahren bis 1973 rund um den Fuchsberg Motocross-Veranstaltungen stattfanden und zum anderen Interesse an der Vereinsarbeit in ihren Reihen zu wecken.
Ebenfalls neu war die Vorführung des Hundesportvereins „Fuchswinkel“. Auftritte des Kindergarten, der Grundschule und der Sekundarschule, die Turner der Eintracht Gommern und die Tanzgruppe „Dancing Queen“ des MCC Gommern und der gemischte Chor Gommern boten ein abwechslungsreiches Programm. Für das leibliche Wohl sorgte die Gulaschkanone mit Erbsensuppe und Bockwurst, die Grillmeister der Gommeraner Kegler und nicht zu vergessen das umfangreiche Kuchenbuffett.
Das Fest wurde beendet mit dem Auftritt der Schönebecker Band „Walk on“. Bekannte nationale und internationale Rocksongs sorgten für Mitsingeffekte bis der Bürgermeister und die Vereinsvorsitzende mit einem kurzen Resümee das Hoffest der Vereine beendeten. Karin Gust
Einmal jährlich lädt der Heimatverein Gommern seine Mitglieder und deren Partner zu einer gemeinsamen Radtour ein. Nachdem 2022 die St. Nikolauskirche in Nedlitz auf dem Programm stand, radelte eine 18 Personen umfassende Gruppe am 10. Juni 2023 zur geführten Besichtigung des Pretziener Wehrs.
Nach dem Fleiß …… kommt der Preis.
Fachkundige Unterstützung erhielten wir dabei von Torsten Frischbier, Flussbereichsmeister im Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt. Eine einerseits mit viel Faktenwissen angereicherte und andererseits sehr unterhaltsame Führung ermöglichte eine anschauliche Zeitreise von 1871 bis 2023. Was die meisten Teilnehmenden nicht wussten: Das Pretziener Wehr ist nach wie vor das größte und in seiner Bauweise einmalige Schützenafelwehr Europas. Es ist 168 m lang und unterteilt in neun Joche mit je 36 Tafeln, die einzeln rund 100 kg wiegen. Seit seiner Inbetriebnahme im Jahr 1875 schützen das Wehr und 36 km angrenzende Deichanlagen, die den Umflutkanal bilden, die Elbeanrainer von Dornburg bis Lostau. Durch das Ziehen des Wehrs bei Hochwasser sinkt der Elbepegel um ca. ein Drittel. Bei mittleren Wasserständen und leichten Hochwassern werden die Gemeinden in den Elbeniederungen geschützt. Ansonsten erfolgt eine Niedrigwasserregulierung für die Schiffbarkeit der Elbe. Im Rahmen seiner Führung über und um die Wehranlage veranschaulichte Torsten Frischbier die Bedingungen für die Menschen vor und nach dem Bau aber auch was es damals und heute bedeutet, das Wehr zu öffnen.
Jedes Joch besteht aus 36 Tafeln.Kettenrolle zum Bewegen der Losständer.Torsten Frischbier (r.) erläutert die Funktion des Winden-Wagens.
Die Sanierung 2010 diente dem Erhalt des praktischen Nutzens dieses technischen Denkmals für die Region bei einhundertprozentiger Funktionstüchtigkeit. Alle beweglichen Teile bestehen aus V2A-Stahl und die vier schienengebundenen Wagen tragen Elektrowinden. Trotzdem muss nach dem Hochziehen jede einzelne Tafel manuell vom Wagen genommen und an einen bestimmten Platz abgestellt werden. In einer vorgesehenen Reihenfolge dauert die komplette Öffnung sechs Stunden. Es war ein gelungener Vormittag und unser Dank gilt Torsten Frischbier.
Anlässlich des Jubiläums 1075 Jahre Gommern überbrachte eine aus 37 Personen bestehende Reisegruppe Grüße von der Ehle an die Einwohner Königslutter. Aufgrund eines freundlichen Zufalls gelang das in in Anwesenheit von mehreren Hundert „Lutteranerinnen und Lutteraner“.
Die erste Reise des Heimatvereins Gommern im Jahr 2023 führte die Mitglieder am 29. April in die Gommeraner Partnerstadt Königslutter. Die Stadt am Elm im Landkreis Helmstedt beherbergt 16.000 Bürgerinnen und Bürger. Am 29. Juni 1990 unterzeichneten der stellvertretende Bürgermeister Schneider (Königslutter) und Gommerns Bürgermeister Klaus Petersen (Gommern) die Partnerschaftsurkunde.
Auf dem Weg zum DomBegrüßung durch Alexander HoppeReisegruppe mit Bürgermeister Hoppe
Das Programm sah vor, den Kaiserdom und das daneben befindliche Museum Mechanischer Musikinstrumente zu besuchen und nach dem Mittagessen die Stadt zu erkunden. Noch bevor die Gruppe geteilt und von Christine und Arno Jahn durch den Dom geführt wurde, begrüßte Alexander Hoppe (Bürgermeister der Einheitsgemeinde Königslutter) die Reisegruppe und lud ein, ab 14 Uhr dem Maibaumaufstellen auf dem Marktplatz beizuwohnen. Der Dombau begann mit der Grundsteinlegung im Jahr 1135. Nach einer wechselvollen Geschichte wurde der Innenraum in den Jahren von 2000 bis 2010 für 8,6 Millionen Euro restauriert. Besondere Zeitzeugen sind die Säulen im Kreuzgang des Doms. Für mehr Informationen: https://www.koenigslutter-kaiserdom.de/
Arno Jahn erläutert die Grablage von Kaiser Lothar III. und seiner Ehefrau RichenzaBlick in den DomKreuzgang im Kaiserdom
Das Museum Mechanischer Musikinstrumente beherbergt ein Sammlung von 250 Instrumenten. Von der nur wenige Zentimeter großen Spieldose bis zum Orchestrium in der Größe von zwei Kleiderschränken. Im 19 Jahrhundert noch von Federn und Gewichten angetrieben, eröffnete die Elektrifizierung im 20 Jahrhundert neue Möglichkeiten, erläuterte Werner Feja. Imposant: Alle Instrumente sind spielbereit und eine Auswahl wird im Rahmen der Führung gestartet. Mehr Details: https://www.museen-koenigslutter.de/
Von Gewichten angetriebenes WalzenspielwerkSpielautomat „Hund“Plattenspielwerk mit ca. 60 cm großen runden Messingplatten
Nach einem wohlschmeckenden Mittagsmenü im Dom-Cafè erkundeten die Vereinsmitglieder die Innenstadt. Auf dem Marktplatz wurde der Maibaum 2023 feierlich eingeweiht. In seiner Begrüßungsansprache an die „Lutteranerinnen und Lutteraner“ erwähnte Bürgermeister Hoppe auch die Gäste aus Gommern, die mit einem herzlichen Applaus begrüßt wurden. Die nunmehr 33 Jahre andauernde Partnerschaft beider Städte dokumentiert der Stadtrat mit dem Gommeraner Stadtwappen und der Partnerschaftsurkunde im Ratssaal des Rathauses. Davon konnten sich die Reiseteilnehmer persönlich überzeugen. Das Fazit des Heimatvereins Gommern: Königslutter ist eine Tagesausflug wert.
Eröffnung des Maifestes durch den Spielmannszug KönigslutterAlexander Hoppe erläutert den Ratssaal
Im ehemaligen „Hahnemann-Raum“ befinden sich zwei mannshohe Tafeln, auf denen seit Anfang 2023 Themen gestaltet werden, bei denen es uns als Heimatverein sehr ist wichtig ist, einen direkten Bezug zu Gommern herzustellen. Als die Idee entstand, die vier Elemente als Leitlinie zu wählen, wurde sofort deutlich, dass dazu ausreichend Anhaltspunkte zu finden sind. Das Feuer bildet bewusst den Auftakt, denn die meisten Menschen nennen dieses bei der Aufzählung zuerst. Nunmehr wird das vierte Element dargestellt.
Der Heimatverein Gommern hat sein Informationsangebot erweitert und bietet seit Kurzem auch bei Instagram Einblicke in die Vereinsarbeit an.
Der Heimatverein Gommern ist bekannt dafür, die Geschichte der Stadt aufzuarbeiten und in Publikationen oder Ausstellungen der Öffentlichkeit zu präsentieren. Aber nur weil man sich um die (vergangene) Geschichte kümmert, heißt das noch lange nicht, dass der Verein angestaubt ist.
Nach zwei sehr ruhigen Corona-Jahren fand in diesem Jahr wieder Gommerns Hoffest der Vereine statt, organisiert vom Heimatverein Gommern. Am 25. September ging es auf dem Hof von Rathaus II in der Walther-Rathenau-Straße 4 ab 11 Uhr rund.
Die Mitglieder des Heimatvereins haben im zurückliegenden Jahr viel recherchiert und Informationen über Namen von Straßen, Plätzen und Einrichtungen sowie über die nach ihnen benannten Personen zusammengetragen. In der zum Hoffest am 25.9.2022 erstmals verkauften 52seitigen Broschüre mit dem Titel „Gommeraner Persönlichkeiten nach denen Straßen, Plätze oder Einrichtung benannt sind“ werden sieben Menschen vorgestellt, die im Laufe Ihres Lebens mit der Stadt Gommern verbunden waren.