Aktuelles, Allgemein, Veranstaltungen

Vortrag über das Fürstengrab von Gommern

Am 10. November 2023 lud der Heimatverein Gommern zu einem Vortrag über das Fürstengrab von Gommern in die Begegnungsstätte am Volkshaus ein. Der Referent, Matthias Becker, vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt informierte in einem einstündigen Vortrag über das 1990 am Gerstenberg bei Gommern entdeckte germanische Fürstengrab.

Der Einladung folgten 94 Personen aus Gommern und Umgebung. Anhand zahlreicher Grafiken und Fotos informierte Herr Becker über den Fund, seine Besonderheiten und die Einordnung anhand von vergleichbaren Funden in Europa. Das man dort viele exklusive Grabbeigaben von erheblichen Wert fand, ist allgemein bekannt. Aber das die Archäologen derart präzise arbeiteten, dass eine Goldmünze im Mund des Leichnams, der bis auf einen Teil des Oberkiefers zersetzt war, nachgewiesen werden konnte überraschte die Anwesenden. Auch die Informationen, dass man einen Klappdreifuß zur Aufnahme einer kleinen Tischplatte sowie ein Spielbrett nebst Spielsteinen in unterschiedlichen Farben und Größen fand, sorgte für Überraschung. Im Anschluss an seinen Vortrag stand der Referent für Nachfragen zur Verfügung, von denen zahlreiche Gäste Gebrauch machten.

Alle Details zum Gommeraner Fürstengrab finden Sie hier: http://www.landschaftsmuseum.de/Seiten/Lexikon/Fuerstengrab_Gommern.htm

Aktuelles, Allgemein, Vereinsfahrten

Hochwasserschutz zum Anfassen

Einmal jährlich lädt der Heimatverein Gommern seine Mitglieder und deren Partner zu einer gemeinsamen Radtour ein. Nachdem 2022 die St. Nikolauskirche in Nedlitz auf dem Programm stand, radelte eine 18 Personen umfassende Gruppe am 10. Juni 2023 zur geführten Besichtigung des Pretziener Wehrs.

Fachkundige Unterstützung erhielten wir dabei von Torsten Frischbier, Flussbereichsmeister im Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt. Eine einerseits mit viel Faktenwissen angereicherte und andererseits sehr unterhaltsame Führung ermöglichte eine anschauliche Zeitreise von 1871 bis 2023. Was die meisten Teilnehmenden nicht wussten: Das Pretziener Wehr ist nach wie vor das größte und in seiner Bauweise einmalige Schützenafelwehr Europas. Es ist 168 m lang und unterteilt in neun Joche mit je 36 Tafeln, die einzeln rund 100 kg wiegen. Seit seiner Inbetriebnahme im Jahr 1875 schützen das Wehr und 36 km angrenzende Deichanlagen, die den Umflutkanal bilden, die Elbeanrainer von Dornburg bis Lostau. Durch das Ziehen des Wehrs bei Hochwasser sinkt der Elbepegel um ca. ein Drittel. Bei mittleren Wasserständen und leichten Hochwassern werden die Gemeinden in den Elbeniederungen geschützt. Ansonsten erfolgt eine Niedrigwasserregulierung für die Schiffbarkeit der Elbe. Im Rahmen seiner Führung über und um die Wehranlage veranschaulichte Torsten Frischbier die Bedingungen für die Menschen vor und nach dem Bau aber auch was es damals und heute bedeutet, das Wehr zu öffnen.

Die Sanierung 2010 diente dem Erhalt des praktischen Nutzens dieses technischen Denkmals für die Region bei einhundertprozentiger Funktionstüchtigkeit. Alle beweglichen Teile bestehen aus V2A-Stahl und die vier schienengebundenen Wagen tragen Elektrowinden. Trotzdem muss nach dem Hochziehen jede einzelne Tafel manuell vom Wagen genommen und an einen bestimmten Platz abgestellt werden. In einer vorgesehenen Reihenfolge dauert die komplette Öffnung sechs Stunden. Es war ein gelungener Vormittag und unser Dank gilt Torsten Frischbier.