Nach einer über zehn Monate dauernden (Pandemie)Pause fand am 18. Juli 2021 der erste Vereinsausflug des Jahres 2021 statt. Die Einladung lautete: Gemeinsame Radtour nach Menz mit Besichtigung der Kirche und des Bürgerhauses. Was anfänglich gar nicht so spektakulär klang, stellte sich für die teilnehmenden Vereinsmitglieder letztlich ganz anders da. Aber der Reihe nach!
Pünktlich um 10 Uhr fanden sich 12 Vereinsmitglieder mit ihrem Fahrrad Am Weinberg gegenüber der Feuerwehr ein (acht weitere stießen in Menz dazu). Die Tour führte durch das Gewerbegebiet und auf dem gut ausgebauten Radweg neben der Bundesstraße 184 über Wahlitz nach Menz. An der Kirche empfing die Mitglieder des Heimatvereins Fritz Schmiel, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins „Kirche St.Paulus und Kirchberg Menz“ und lud zu einer Führung durch die Kirche nebst Turmbesteigung ein.
Obwohl bescheiden ausgestattet, ist das Kirchenschiff ein Ort der Ruhe und Besinnung. Herr Schmiel erwies sich schnell als versierter Kenner der Menzer Geschichte und nahm die Besucher mit auf eine kleine Zeitreise von 1944 bis 2021. Uns so erfuhren wir viele interessante Details. Zum Beispiel, dass am 15. Januar 1944 in Menz zehn Menschen im Bombenhagel der Alliierten sterben mussten, weil der Westwind die für Magdeburg gedachten Leuchtbomben abtrieb und die nachfolgenden Piloten ihre tödliche Fracht über Menz abwarfen. In den Nachkriegsjahre wurde die Menzer Kirch als Patronatskirche des Gutsherrn von Königsborn genutzt. Und da Königsborn über kein eigenes Gotteshaus und über keinen eigenen Friedhof verfügt, war Menz entsprechend frequentiert. Noch heute wird die Kirche mit dem integrierten Patronatssaal von den Königsborner Kirchenmitgliedern genutzt. Als ein Highlight erwies sich die Besteigung des im Jahr 2011/12 wiederaufgebauten Kirchturms. Fünfzig zum Teil steile und durch Spenden finanzierte Stufen führten nach oben. Nach der Öffnung der Fensterläden konnten wir aufgrund des klaren Wetters eine tolle Aussicht genießen. Sowohl der Kalimandscharo in Zielitz, der Magdeburger Dom und dass Schloss Leitzkau waren sehr gut erkennbar.
Im Anschluss führte ein kleiner Fußmarsch vom Kirchberg hinunter zum Bürgerhaus. Dort empfing Bürgermeisterin Margit Peters die Ausflügler und lud zu einer kleinen Erfrischung ein. Sie informierte über die Entwicklung der Gemeinde Menz und das vielfältige Freizeitangebot, das sich gleichwohl an alle Altersgruppen richtet.
Basteln, Malen und sportliche Angebote werden sehr gut angenommen. Was die Gäste jedoch überraschte war der Umstand, dass sich dort eine Line-Dance-Tanzgruppe gebildet hat und sich regelmäßig trifft. Nach der Beantwortung zahlreicher Fragen bedankte sich Birgit Reppin im Namen des Heimatvereins mit einem kleinen Geschenk für die Besuchsmöglichkeit. Diese erwiderte Margit Peters mit der Übergabe einer Dokumentation der 800-jährigen Geschichte der Gemeinde Menz.